Die neuesten Daten von Eurostat bestätigen leider meine bisherige negative Einschätzung der Lage. Die Inflation geht von zuletzt 1,1 auf nun nur noch 0,7 Prozent zurück. Die destruktive Deflationsspirale gewinnt weiter an Kraft und die Liquiditätsfalle wird damit immer größer. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit (40 – 60 %) im Süden Europas ist nicht nur eine menschliche Katastrophe, sie birgt auch das Potenzial, unser demokratisches Gefüge aus den Angeln zu heben.Selbst stramme Angebotsökonomen, wie Joachim Fels, fordern inzwischen wegen der drohenden Deflation, dass die EZB mehr Geld drucken soll. Herr Fels hat hier Recht, aber nicht in der Form, wie er sich das als Interessenvertreter der Banken vorstellt. Sein Vorschlag führt nur zu einem weiteren Anstieg der Staatsverschuldung und sichert somit das Geschäftsmodell der Banken ab. Der Jugend in Europa ist damit nur wenig geholfen. Aber wenn z. Z. keine alternativen geldpolitischen Konzepte durchsetzbar sind, ist dies immer noch die Second-Best Lösung. Eine weitere prozyklische Politik führt jedenfalls geradewegs in den Abgrund!
Einen kleinen Leuchtturm habe ich gestern gefunden. Es ist ein Artikel von Prof. Stefan Luchs, der im Wirtschaftsdienst veröffentlicht wurde. Es gibt frappierende Übereinstimmungen bei seiner und meiner Analyse. Unbedingt lesenswert.
Ebenfalls lesenswert ist die Kritik des US-Schatzamtes an den hohen Leistungsbilanzüberschüssen Deutschlands sowie die Replik hierauf von Patrick Welter in der FAZ sowie ein Beitrag von Mark Schieritz zum Thema
update 01.11.2013 13:40 Uhr
Bin gerade auf einen absolut passenden Artikel von Mark Dittli von heute gestoßen: „Ben Bernanke stösst an einem Seil“
Und hier noch eine wunderbare Geschichte aus dem Reich der Mitte.